Corner Office Review: Workplace Satire denkt in der Box
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Corner Office Review: Workplace Satire denkt in der Box

Dec 10, 2023

Der engagierte Arbeiterbiene Orson (Jon Hamm) liebt das unternehmerische Amerika. Am ersten Tag seines neuen Jobs beim mysteriösen Unternehmen The Authority, Inc. ist er bereits fasziniert vom Innenleben der großen kapitalistischen Maschinerie. Dazu gehören unter anderem: Eine Schublade voller Heftklammern, ein Zeitplan, der ihm hilft, seine Produktivität zu maximieren, und natürlich die Suche nach dem besten Ort zum Aufbewahren von Druckerpapier. Bald wird das Büroleben für Orson noch aufregender, als er ein unbewohntes Eckbüro entdeckt, das mit luxuriösen Mahagonioberflächen, teuren Polstern und vor allem einem mysteriösen Anwesen ausgestattet ist, das ihm hilft, seine Arbeitsleistung zu steigern. Das einzige Problem? Keiner seiner Mitarbeiter scheint den heiligen Raum sehen zu können.

Unter der Regie von Joachim Back und dem Drehbuch von Ted Kupper nach einem Drehbuch, das auf Jonas Karlssons Roman „The Room“ basiert, begleitet „Corner Office“ Orson, während er immer tiefer in die Obsession abgleitet, sehr zum Ärger seiner Kollegen. Aber wenn Sie hoffen, dass dies der Grund für einen fesselnden und zum Nachdenken anregenden Unternehmens-Hit ist, sollten Sie sich „Severance“ oder „Black Mirror“ besser ansehen.

Corner Office beschäftigt sich zwar stark mit der Satire auf die Bürokultur, macht sich aber nicht die Mühe, etwas Sinnvolles dazu zu sagen. Ja, es ist dystopisch, dass Orsons wildeste Träume einen Raum beinhalten, der ihm hilft, härter zu arbeiten. Ja, die Tatsache, dass wir nie erfahren, was The Authority, Inc. tatsächlich tut, ist ein würdiger Kommentar zur Alltäglichkeit von Nine-to-Five. Aber diese Klugheit ist nie mehr als Klugheit um der Klugheit willen.

Von dem Moment an, in dem Orson sein neues Büro einrichtet, fühlt es sich im Corner Office an, als ob er 100 Minuten auf der Stelle treten würde. Das liegt zum Teil an der dichten Sprachausgabe, die über die gesamte Laufzeit des Films dröhnt. Es ist eine mühsame Wiederholung, bei der Orson seine Obsession mit dem Eckbüro immer wieder bekräftigt, bis er blau im Gesicht wird. Es ist auch übermäßig expositionell, obwohl die Handlung von vornherein nicht viel zu erklären bietet. Aus allen Blickwinkeln ist die Wahl des Voiceovers eine verwirrende Wahl. Vielleicht ist es lediglich Backs Versuch, dem Film mehr Leichtigkeit zu verleihen – die Erzählung nimmt manchmal den Ton einer Noir-Parodie an –, aber der Text ist wenig humorvoll oder scharfsinnig.

Die Ästhetik von „Corner Office“ spiegelt ebenso wie das langweilige Voice-Over den flachen und leblosen Bürolebensstil seines Protagonisten wider. Fast jeder Quadratzentimeter des Films ist flach und grau, der Rahmen meist stagnierend und einfallslos, die Kostüme durchweg langweilig. Doch anstatt uns in die dystopische Welt des Films zu entführen, führt der Mangel an visuellem Reiz lediglich zu einem eintönigeren Seherlebnis.

Am überraschendsten ist vielleicht, dass Hamms Leistung nicht viel zur Gleichung beiträgt. Orson – oder wie ich ihn gerne nenne, Don Draper, wenn er nie seinen großen Durchbruch hatte – ist selbstgefällig, schnauzbartig und hinterhältig, und Hamm, der mit den gestelzten Dialogen seiner Charaktere sein Bestes gibt, spielt ihn wie einen Eintönigen Wegwerf-Nebencharakter. Sein Gesichtsausdruck ist ständig von einem finsteren Blick geprägt, und er trägt die meisten seiner Zeilen mit einem bedrohlichen Ton vor, der schnell vorhersehbar wird – es ist ein Verbrechen, Hamm dafür zu verschwenden. Die eigentlichen Nebencharaktere werden im gleichen Tenor wie Orson gespielt. Der kalte und berechnende Chef Andrew (Christopher Heyerdahl) könnte genauso gut eine Figur in „Ich – Einfach unverbesserlich“ sein, während Danny Pudi als erschöpfter Angestellter Rakesh nicht viel zu bieten hat.

Die hölzernen Darbietungen wären vielleicht leichter zu ertragen, wenn sie einem größeren Zweck dienten, aber selbst am Ende scheint Corner Office völlig unsicher zu sein, was es sagen will. Ist das wirklich eine so einfache Kritik an den amerikanischen Unternehmen? Vielleicht ein Seitenhieb auf arrogante Männer mit Überlegenheitskomplexen? Eine kafkaeske Erzählung, die überhaupt nichts bedeuten soll? Ja, „Corner Office“ bemüht sich in seinem großen Finale, alles zusammenzufassen und dem Raum eine größere Bedeutung zu verleihen. Aber andererseits: Wenn ein Film Ihr Interesse nicht in den ersten 99 Minuten wecken kann, ist der letzte Film dann wirklich wichtig?

Regie: Joachim BackAutor: Ted KupperStars: Jon Hamm, Danny Pudi, Sarah Gadon, Christopher HeyerdahlErscheinungsdatum: 4. August 2023

Aurora Amidon ist Filmjournalistin und leidenschaftliche Verfechterin von Hostel: Part II. Folgen Sie ihr auf Twitter für ihre neuesten fragwürdigen Kulturaufnahmen.

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